Sigillen-Magie

Was sind Sigillen?

Ursprünglich kommt der Begriff „Sigille“ aus dem lateinischen Wort „sigillium“ und bedeute so viel wie Symbol, Siegel oder Signatur. Heute wird der Begriff „Sigille“ im Deutschen nur noch in Bezug auf magische Praktiken verwendet.

Denn eine Sigille war ursprünglich das Symbol für einen Engel, Geist oder Dämon und mit ihrer Hilfe konnte man sie herbeirufen. Historisch findet man in Agrippas „Occulta Philosophia“ Anleitungen zur Herstellung von Sigillen und auch die „Buchstabenmethode“, wie sie heute noch angewandt wird.

Heutzutage stellt man Sigillen her, um eine Absicht oder einen Wunsch zu formulieren und sie damit aufzuladen. In diesem Fall ist eine Sigille ein reines Wunschsymbol. Wie bei vielen Arten von magischen Sprüchen, beginnt bei der Herstellung des Siegels mit einem Satz, der den Wunsch oder die Absicht am besten zusammenfasst.

Natürlich müsstest du dir nicht unbedingt die Mühe machen und aufwendig und mit viel Fantasie eine Sigille herstellen. Du könntest deinen Wunsch oder deine Absicht auch einfach nur so auf ein Blatt Papier schreiben.

Doch bei der Herstellung einer Sigille erhält der Wunsch viel mehr Energie und eine größere Wirkung. Allein, dass wir uns länger, konzentrierter und konstruktiver damit beschäftigen, beeinflusst sowohl die Kraft des Sigillen-Zaubers als auch unser Unbewusstes.

Nach dem Ritual schließen wir einfach mit diesem Wunsch ab und lassen nur noch die Kraft der Sigille wirken. D. h. wir haben die Absicht durch die Sigille erwirkt und brauchen uns jetzt nicht mehr darum zu kümmern oder daran zu denken.

Wie stellt man eine Sigille her?

In diesen drei Schritten kannst du deine Sigille herstellen: Ziel definieren, Sigille entwerfen und energetisch aufladen.

1) Wähle die Art der Sigille, die du herstellen möchtest.

Du hast drei Möglichkeiten eine Sigille zu erstellen, eine:

  • permanente Sigille,
  • temporäre Sigille,
  • oder eine zerstörbare Sigille.

Soll die Sigille über einen längeren Zeitraum erhalten und aktiv bleiben, dann wählt man eine dauerhafte Sigille. Um die Wirkung ihrer Energie zu erhalten und zu verstärken, lädt man sie von Zeit zu Zeit auf. Permanente Sigillen können zu oder in Kunstwerken sowie Gebrauchsgegenständen verarbeitet werden, z. B. Bilder und Tonwaren. Es kann sich aber auch nur um ein Stückchen Papier handeln, das nach entsprechender, energetischer Aufladung hinter einem Bild oder Buch oder unter einem Fußabstreifer versteckt wird.

Temporäre Sigillen können zum Beispiel aus Gräsern gefertigt werden, mit einem Stift auf die Haut gezeichnet oder in eine Kerze geritzt werden. Sie verschwinden oder lösen sich nach einiger Zeit auf. Solange die Sigille vorhanden ist, entfaltet sie ihre Kraft und sendet die gewünschten Energien aus.

Zerstörbare Sigillen werden meistens auf Papier geschrieben und im Anschluss verbrannt. Mit dem Verbrennen wird dann die Energie dieser Sigille aktiviert.

2) Die Herstellung

Als Beispiel für Schritt 2, die Herstellung einer Sigille, wählen wir eine zerstörbare Sigille.

Es gibt keinen fixen Zeitpunkt an dem die Sigille hergestellt werden soll. Du bist in der Wahl des Termins völlig frei. Wenn du möchtest, kannst du auch den Voll- oder Neumond oder die Mondstellung in einem passenden Sternzeichen wählen. Wähle auf jeden Fall einen Zeitpunkt, an dem du für ca. 2 Stunden völlig ungestört bist.

Stimme dich auf das Ritual ein. Du kannst dazu vorher meditieren oder dir den Tisch, auf dem du arbeiten möchtest, mit Blütenblättern, Edelsteinen und Kerzen schmücken.

Nun überlege dir gut, was du dir wünschen möchtest und definiere einen Satz. Formuliere ihn:

  • so exakt wie möglich,
  • in der Ichform,
  • in der Aktivform,
  • in der Gegenwartsform
  • und du kannst auch eine Zeitangabe, bis wann sich dein Wunsch erfüllen soll, hinzufügen.

Also anstatt „Ich wünsche mir mehr Gelassenheit.“, wäre „Ich werde von Tag zu Tag gelassener.“ die bessere Formulierung.

Diesen Satz oder diese Absicht schreibst du auf und löscht alle Vokale und Buchstaben, die sich wiederholen.

Ich werde von Tag zu Tag gelassener.  IchwrdvnTgzlas

Nimm ein neues Blatt Papier. Wähle die Größe des Blattes so, dass du es gut verbrennen kannst. Die verbliebenen Buchstaben setzt du nun zu einem Gebilde zusammen, ganz so, wie es dir gefällt. Denke dabei nicht darüber nach. Es muss kein Kunstwerk werden, denn es wird ja verbrannt. Im Grunde ist es nur die energetische Aufladung, die zählt. Lass dein Unbewusstes einfach arbeiten und bringe die Buchstaben zu einem Gebilde auf das Blatt.

3) Das Aufladen deiner Sigille

Eine zerstörbare Sigille wird durch die Flammen aufgeladen und entfaltet seine Energie durch den Vorgang des Verbrennens.

Bevor wir sie nun verbrennen, können wir die Sigille noch etwas in unseren Händen halten und uns vorstellen, dass sich eine leuchtende Energiekugel aus hellem und warmem Licht in unseren Handflächen bildet und die Sigille damit umfängt.

Wähle einen Ort, an dem du die Sigille gefahrlos verbrennen kannst. Stelle einen Teller oder eine Schüssel bereit, in die du die Sigille legen und abbrennen kannst. Nach dem vollständigen Abbrennen ist die Sigille aufgeladen und die Asche kann entsorgt werden.

Damit ist die gewünschte Energie freigesetzt und du kannst einfach die Magie wirken und ihre Arbeit tun lassen.  

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