Dort, wo selten etwas gedeiht, fühlt sich das Maiglöckchen besonders wohl. Denn das Maiglöckchen wächst am liebsten an halbschattigen bis schattigen und leicht feuchten Orten. Fast unverwüstlich verzeiht es auch Tritte.
Schnell vermehrt es sich und bedeckt mit seinen länglichen, grünen Blättern bald einen den ganzen Boden.
Im Mai erscheinen die wunderschönen, weißen, glockenförmigen Blüten, die traubenförmig am Stängel angeordnet sind. Ein einzelnes Maiglöckchen wird man kaum zum Blühen bringen, denn es steht liebsten inmitten vieler weiteren Maiglöckchen.
Doch das Besondere am Maiglöckchen ist, dass es ein Nachtdufter ist. Das bedeutet, dass es ihren lieblichen Duft nicht nur tagsüber, sondern auch nachts verströmt. Und Heinrich Heine schrieb dazu:
„Der Duft des Maiglöckchens bricht das Eis des Winters
und das der Herzen.“
Nach der Blüte, im August bilden sich kleine erbsengroße rote Beeren, die mit ihrem Samen für die weitere Verbreitung dieser schönen Blumenart sorgen.