Black Moon in der Walpurgisnacht

Zweiter Neumond pünktlich zum Hexentanz

Egal ob Beltane, Walpurgisnacht oder Tanz in den Mai, die Nacht vom 30. April zum 1. Mai ist seit alters her eine spannende und ereignisreiche Nacht.

Doch was macht den Feiertag der Hexen in diesem Jahr so ganz besonders?

Black Moon & Walpurgisnacht
Das besondere Phänomen in der Walpurgisnacht 2022 ist der „Black Moon“, der am Samstag, dem 30.04.2022 um 22.28 Uhr im Sternzeichen Stier exakt wird.

In jedem Monat ereignet sich ein Neumond und alle 2,5 Jahre kann in einem Monat auch ein zweiter Neumond stattfinden, der dann als „Black Moon“ bezeichnet wird. Das allein ist aber noch nicht so ungewöhnlich.

Doch, dass der Black Moon ausgerechnet in der Walpurgisnacht, der Nacht der Hexen, stattfindet ist ein außergewöhnliches Ereignis und damit ist in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr zu rechnen.

Allein deshalb sollen die Neumond-Magie und -Rituale an diesem Tag und Abend so wirkungsvoll sein!
Aber bevor wir auf die unterschiedlichen Definitionen des Black Moons und die astrologische Sicht genauer eingehen, sehen wir uns die unterschiedlichen Brauchtümer an.

Historie und Brauchtümer

Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai hat viele Namen, neben der Bezeichnung Walpurgisnacht, Beltane, und Freinacht gibt es noch den Tanz in den Mai. Was hat des mit den einzelnen Brauchtümern auf sich?

Beltane, die Walpurgisnacht der Kelten

Der Ursprung der Walpurgisfeier geht auf unsere Vorfahren die Germanen und Kelten zurück, die bereits 800 v. Chr. „Beltane“ feierten. An Beltane verabschiedeten sie den Winter und feierten ausgelassen mit wilden Tänzen um die Feuerstelle. Mit Opfergaben für den Gott Wotan oder Odin begrüßten sie die bevorstehende Zeit des blühenden Lebens und der Fruchtbarkeit.

Walpurgisnacht

Mit der Christianisierung wurden keltische Feste entweder ganz abgeschafft oder zumindest umbenannt. So erhielt die Nacht zum 30. April den Namen Walpurgisnacht. Walpurgis geht zurück auf die heilige Walburga, die im 8. Jahrhundert an einem 1. Mai heiliggesprochen wurde und u. a. als Beschützerin der Zauberei galt.

„… Als sie mit ihrem Besen auf dem Blocksberg ankam, waren die großen Hexen schon alle versammelt. Sie tanzten mit fliegenden Haaren und flatternden Röcken rund um das Hexenfeuer. Es mochten wohl alles in allem fünf- oder sechshundert Hexen sein. Berghexen, Waldhexen, Sumpfhexen, Windhexen, Knusperhexen und Kräuterhexen. Sie wirbelten wild durcheinander, schwangen die Besen, meckerten, krähten und kreischten, ließen es donnern, schleuderten Blitze und sangen ‚Heia Walpurgisnacht‘, das alte Hexenlied.“ (Otfried Preußler: Die kleine Hexe)

Es heißt, dass sich in der Nacht zum 1. Mai die Hexen auf dem Hexentanzplatz von Thale im Harz versammelten. Dazu brachten sie magische Salben aus Zutaten wie Bilsenkraut, Mutterkorn, Mistel, Schierling, Stechapfel, Tollkirsche, Johanniskraut und anderen geheimnisvolle Kräutern mit, um sich und ihre Fluggeräte damit einzureiben.

Auf Besen und Mistgabeln flogen sie gemeinsam zum Blocksberg hinauf. Sie feierten und tanzten sich in Ekstase. In wilden und rhythmischen Bewegungen sprangen sie mit dem Rücken zum Feuer um die lodernden Flammen. Bevor sie dem Teufel den Hintern küssten und sich mit ihm vermählten. Zum Ende der Hexennacht erhielten sie ein Hexenmahl und damit die Fähigkeit der Zauberei.

Auch heute noch wird in der Nacht zum 1. Mai auf dem Brocken gefeiert.

Freinacht

Die Freinacht findet ebenfalls am 30. April statt und geht wahrscheinlich auf die Mitte des letzten Jahrhunderts zurück. Das Brauchtum stammt aus dem Allgäu und ist eine Abwandlung der „Pfingstlümmel“, die den Anwohnern jede Menge Streiche spielten und alles wegtrugen und versteckten, was sie fanden. So werden heute zum Beispiel Ortschilder verdreht, Türklinken mit Klopapier umwickelt oder Gartentüren ausgehängt.

Maibaum und Maitanz

Der Ursprung dieses Brauchs lässt sich nicht genau feststellten. Man vermutet, dass der Ursprung bereits bei den alten Germanen lag und vielleicht eine Abwandlung von Beltane ist. Bei dem Maibaum handelt es sich um einen langen, in Bayern weiß-blau bemalten, Baumstamm, der einen Monat zuvor in der Dorfmitte aufgestellt und bewacht wird. Der Maibaum wird gerne von einer der Nachbargemeinden gestohlen, um ihn gegen eine Auslöse wie eine Brotzeit und ein Fassbier wieder heraus zu gegeben.

Daneben gibt es noch den Brauch des Maitanzes oder Tanz in den Mai. Man trifft sich am Abend des 30. Aprils, um bis morgens in den Mai hineinzutanzen. Diese Nacht ist mittlerweile auch ein Symbol der Liebe. Denn nach durchtanzter Nacht stellt der liebende Mann für seine Liebste ein mit buntem Krepp-Papier geschmücktes Maibäumchen auf.

Was ist ein Black Moon?

Die Bezeichnung Black Moon ist keine allgemeine Bezeichnung. Es gibt verschiedene Kategorien, nach denen man von einem Black Moon sprechen kann.

Jahreszeitlicher Black Moon:

Treten in einer astronomischen Jahreszeit vier Neumonde auf, wird der dritte Neumond als Black Moon bezeichnet. Die kommt ca. alle 33 Monate vor.

Monatlicher Black Moon:

Ca. alle 29 Monate ereignen sich zwei Neumonde in einem Monat. Der zweite Neumond in einem Monat – wie es sich am 30. April 2022 ereignet – wird ebenfalls als Black Moon bezeichnet.

Doppelter monatlicher Black Moon:

Februar ohne Neumond: Der Umlauf des Mondes beträgt ca. 29,5 Tage. Daher kann es ca. alle 19 Jahre vorkommen, dass sich im Februar mit nur 28 Tagen kein Neumond ereignet. Dafür aber im Januar und im März jeweils zwei, womit wir es in diesem Fall mit einem doppelten monatlichen Black Moon zu tun haben.

Black Moon am 30.4.22 aus astrologischer Sicht

Astrologisch gesehen findet dieser „monatliche Black Moon“ im Sternzeichen Stier in Konjunktion mit Uranus statt. (Das bedeutet Sonne, Mond und Uranus stehen auf nahezu demselben Grad im Sternzeichen Stier.)

Da Uranus für Veränderungen und Neuerung steht, verstärkt dies die Energie des Black Moons. Denn beides – Black Moon und Uranus – deuten an, dass es an der Zeit ist sich von alten, längst überholten Dingen, Menschen und Lebensumständen zu verabschieden und Neues ins Leben zu lassen.

Meist kommen Veränderungsprozesse und -wünsche nicht plötzlich, so dass sie weit vor Eintreffen des Black Moon zwar spürbar sind, aber noch auf die Umsetzung warten. Da im April Uranus mit beteiligt ist, kann eine plötzliche und schnelle Entscheidung und Aktion nötig werden.

Grundsätzlich zeigt sich die Wirkung bei allen Sternzeichen mehr oder weniger deutlich. Doch Stier, Skorpion, Löwe und Wassermann werden diese Energien besonders spüren. Wie sich die Veränderung im Detail gestaltet und ob sie positiv oder negativ ausfällt, liegt an den Planetenstellungen im Geburtshoroskop.